Mercedes 170V Cabrio
Das Fahrzeug, Baujahr 1941, wurde vor kurzem in einer Fachwerkstätte restauriert, sodass sich der Mercedes 170 V nun in einem schönen Zustand präsentiert. Über die Restauration geben Dokumentationen und Bilder ausführlich Auskunft. Sowohl die Außen- als auch die Innenausstattung ist dermaßen prächtig, dass einem das „Oldtimerherz“ lacht. Seit der Restauration wurde das imposante Fahrzeug nur wenige Kilometer gefahren.
Allgemein:
Die Personenwagen der dreißiger Jahre
Wie alle namhaften Automobilhersteller jener Zeit, die in der Weltwirtschaftskrise 1929-1932 Verluste bis zum Bankrott erlitten, aber nichtsdestoweniger große, besonders teure Luxuswagen auf den Markt brachten, ungeachtet der Tatsache, dass es immer weniger Kunden für sie gab, präsentierte auch die Daimler-Benz AG 1930 ihren hubraumgrößten und extrem aufwendig gebauten Typ 770, den "Großen Mercedes". Sein Reihenachtzylinder hatte 7655 ccm Hubraum, hängende Ventile und 150 PS Leistung. Der 770 avancierte zum Staatswagen der Regierung und wurde mit den unterschiedlichsten Karosserien versehen, meist im Werk Sindelfingen angefertigt, wo die überwiegende Zahl aller Mercedes-Benz-Modelle ihre Aufbauten erhielten. Fremdkarosserien bildeten stets die Ausnahme.
Den Zeitumständen wesentlich angepasster war der ebenfalls 1930 entwickelte Typ 170, der im Herbst 1931 seine Serienreife erreicht hatte. Dieser kleine Sechszylinderwagen war die bedeutendste Schöpfung Hans Nibels. Bis 1938 wurde der Wagen, intern als W 15 bezeichnet, fast 14.000 mal gebaut. Zum Vergleich: Der Nürburg und sein Nachfolger 500 (W 08) brachten es auf nur 3800 Stück. Den W 15 löste der 170 V genannte, aber als Vierzylinder ausgelegte Wagen ab, der so modern war, dass er noch bis 1954 seine Aktualität behielt.
In der Mittelklasse rangierten ferner der 200 von 1933 bis 1936 und der 290 von 1933 bis 1937. Aus dem 200 wurde der 230, und aus dem 290 wurde der 320. Diverse Chassislängen und eine Vielzahl von Karosserien ergaben ein weites Modellspektrum. Ein Experiment stellte der Heckmotorwagen 170 H dar, dem ein hubraumkleinerer 130 H und 150 H vorangegangen waren, aber ohne größere Bedeutung blieben. Der 170 H, vorgestellt 1936, war ebenfalls kein allzu großer Erfolg. Der 1687-ccm-Motor war der gleiche wie im 170 V, er war seitengesteuert und leistete 38 PS.