Austin Healey 3000 Mark II Convertible
Allgemein
Mitte der 1950er Jahre waren die Ansprüche an einen Sportwagen gestiegen, vor allem auf dem wichtigen Exportmarkt USA. Zudem wurde die Herstellung des 2,6-Liter-Motors bei Austin beendet. Einige Versuchsfahrzeuge, 100-Six BN3 genannt, stattete man daraufhin mit einer leistungsgesteigerten Version des BMC-Sechszylindermotors der Serie C aus, ehe der Austin-Healey damit dann als BN4 in die Serienfertigung ging.
Der neue Motor hatte 2639 ccm Hubraum und leistete 102 PS, und der Radstand des Wagens hatte geringfügig zugenommen. Dadurch ließen sich zwei Notsitze im Fond installieren. Doch die 12 Mehr-PS erwiesen sich als nicht ausreichend, um die Fahrleistungen des BN4 zu verbessern, und deshalb experimentierten Healeys Leute mit einer Abmagerung des Wagens, um dessen Gewicht zu reduzieren. Dieses als BN5 bezeichnete Modell entstand als eine Handvoll Prototypen, ging aber nicht in Serie, dafür aber ein anderes, das bei gleichen Spezifikationen ein wenig schneller, vor allem etwas besser ausgestattet war als der BN4: dies war der 100-Six BN6. Und dieses Auto begründete den Rallye-Ruhm der Marke Austin-Healey, der nun weltweit einsetzte.
Inzwischen war das kleinere Modell "Sprite" entstanden, das erste einer Serie, die es von 1958 bis 1970 gab. Sie begann mit dem so genannten "Frogeye". Dieser kleine, besonders preiswerte Zweisitzer entstand ohne Unterstützung Austins auf Initiative Geoffrey Healeys und seines Mitarbeiters Gerry Coker. Sehr schnell eroberte der Sprite Mk.I die Herzen junger Sportwagen-Enthusiasten. Das Auto wurde durch einen Vierzylinder von 948 ccm (A-Serie) angetrieben, wie er auch im Austin A35 saß, das Getriebe stammte ebenfalls vom A35. Lenkung und Bremsen waren die des Morris Minor. Den Spitznamen "Frogeye" (Froschauge) bekam das Auto übrigens nur in Europa; die Amerikaner nannten es "Bugeye". Besonders schnell war der Wagen nicht, bot aber unerhört viel Fahrvergnügen. 1961 wurde das Froschauge vom Mk.II abgelöst, fast baugleich mit dem MG Midget Mk.I. Über die Jahre gab es viele Verbesserungen wie vordere Scheibenbremsen sowie einen 1098- und einen 1275-ccm-Motor. Als 1970 der Vertrag zwischen Donald Healey und der Firma Austin endete, hieß das letzte Modell, der Mk. IV, nur noch Austin Sprite, bis die Fertigung 1971 eingestellt wurde.
Flaggschiff war jedoch der "Big Healey". und die begehrteste Ausführung war das von 1959 bis 1968 gebaute Modell 3000. Es entstand als logische Weiterentwicklung des 100-Six, als man den 2,6-Liter-Motor gegen den neuen 2,9-Liter der BMC-Serie S tauschte; zugleich erhielt der Wagen vorne Scheibenbremsen. Der AH 3000 war in zwei Versionen zu bekommen, als BN7 sowie als 2+2 BT7, der sich größeren Zuspruchs erfreute. Die Fahrleistungen waren beeindruckend.
1961 fanden beide Modelle eine Aktualisierung und wurden als 3000 Mk.II bezeichnet. 1962 erschien der BJ7, der schon als veritables Cabriolet zu bezeichnen war, mit Klappverdeck statt "ragtop" und Kurbelscheiben in den Türen. Aus diesem schon sehr luxuriösen Modell wurde 1963 der 3000 Mk.III B8J Phase 1 mit einer neuen Mittelkonsole und einem Armaturenbrett aus Edelholz. Doch schon ein Jahr später wurde auch dieses Modell bereits wieder ersetzt, durch den BJ8 Phase II, der leider noch immer eine allzu geringe Bodenfreiheit aufwies. Die Aufhängungen mussten überarbeitet werden, und dies blieb die letzte Modifikation am Big Healey, ehe die Produktion in Longbridge 1968 endete.