Jaguar E-Type 4,2

Kultobjekt E-Type

Wenn es gälte, den faszinierendsten, legendärsten und in seiner Ästhetik überzeugendsten Sportwagen der Nachkriegszeit zu benennen, stünde der Jaguar E-Type vermutlich an erster Stelle. Er fand ein unrühmliches Ende nur, weil die Hürden der Sicherheitsvorschriften in den Vereinigten Staaten - Hauptabnehmer der Produktion - 1974 extrem hochgeschraubt worden waren.
Das Gesamtlayout und die schlanke Form des Zweisitzers entstand nach umfangreichen Vorarbeiten und Versuchen im Studio und auf der Teststrecke. Es galt einen Wagen zu entwickeln, der im Rennsport ebenso einsetzbar war wie auf der Straße. Federführung bei der Formgebung war der Aerodynamiker Malcolm Sayer, der auch den D-Type schon gestaltet hatte. Die ersten beiden Exemplare waren auf der Genfer Automobilausstellung 1961 zu sehen; man hatte sie auf eigener Achse von Coventry dorthin gefahren. Die Produktion des Roadsters und des Coupés begann noch im Juli des gleichen Jahren.
Die Fahrzeuge sahen nicht nur hervorragend aus, sie brillierten auch mit mustergültigen Fahreigenschaften, und sie waren schnell, bis 240 km/h. Unter der langen Motorhaube, nach vorne aufschwenkbar, befand sich der bereits im XK 150S hinlänglich erprobte 3,8-Liter-Sechszylinder in dohc-Bauweise, und man sah auch die Einzelradaufhängung an einer neuen Dreieckslenker-Konstruktion mit Schraubenfedern. Der gesamte Vorbau, der den Motor und das vordere Fahrwerk trug, saß in einem Hilfsrahmen. Der bis 1964 gebaute 3,8-Liter-Motor wurde von Kritikern höher gelobt als der ihm nachfolgende 4,2-Liter, der dennoch in größerer Zahl produziert wurde und auch ein stärkeres Drehmoment aufwies. Zugleich hatten Getriebe und Bremssystem Verbesserungen erfahren. Ebenso waren die Elektrik optimiert und die Innenausstattung verfeinert worden. Der 4.2 Litre ist heute der beliebteste aller E-Types.
Ein drittes Modell erschien 1966: Der 2+2 mit einem um 23 cm verlängerten Radstand. Wie einst der Austin-Healey vom Zweisitzer zu einem two-plus-two mutiert war, so vollzog sich jetzt auch beim Jaguar E-Type diese Wandlung, allerdings nur beim Coupé, wobei der Wagen auch 110 kg Gewicht zulegte. In Anbetracht der von Haus aus praktischen Hecktür war der Fondraum jetzt noch besser nutzbar, dennoch befand sich die längere Dachpartie nicht mehr ganz im Einklang mit den Gesamtproportionen.
Zwei Jahre später erschien der E-Type Series II, bei dem einige Veränderungen mit Rücksicht auf den USA-Export vorgenommen worden waren. So entbehrten die Scheinwerfer jetzt ihrer mit der Motorhaube bündig abschließenden Klarsichtabdeckungen, die Stoßstangen saßen höher mit darunter installierten Blinkern. Inzwischen hatte der Motor doppelte, elektrisch zuschaltbare Kühlerventilatoren bekommen, man hatte die Bremsen verstärkt und die Lenkung mit Servo versehen. Der 2+2 war mit Klimaanlage und Getriebeautomatik erhältlich.
In seiner letzten Variante erschien der E-Type 1971 als Series III mit einem V12-Motor, ein Aggregat mit 5,4 Liter Hubraum und 272 PS, das Jaguar später auch im Rennsport großartige Erfolge einbrachte. Sowohl der Roadster als das 2+2-Coupé waren in dieser Motorisierung zu bekommen. Zum Serienumfang gehörten innenbelüftete Scheibenbremsen und Servolenkung und leider auch ein neuer Kühlergrill mit viel Chrom, was sicher ein Zugeständnis an den amerikanischen Geschmack war. 72.707 E-Types sind insgesamt hergestellt worden, 15.287 davon mit dem V12-Motor.

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Die Eckdaten

Baujahr 1967
Hubraum 4,2 Liter
Leistung 210 PS
Zylinder 6
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Jaguar E-Type 4,2